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Aus »Die alte Linde. Zweites Buch«. Gedichte 2013   Vers 41880 bis 41927

LINDENALLEE


Im Völkerschlachtsjahr
Napoleons Stern
Verblaßte, noch war
Der preußische fern,
Doch pflanzte der Sachs
Dem Polenzer See
Am Uferweg stracks
Die Lindenallee.

Zu Dresden August
Dem Franzen noch Glück,
Bald streiten er mußt
Die Wege zurück,
In wechselnder Farb
Als süß ward die Schleh,
Die Taufe erwarb
Die Lindenallee.

Die Äste gereckt,
Ins Dunstige breit,
Was innerlich steckt,
Ist draußen nicht weit,
Gewachsenen Rangs
Verwurzelt im Weh,
Steht sanfter Phalanx
Die Lindenallee.

Die erste im Glied,
Die letzte der Reih,
Was immer geschieht,
Was immer auch sei,
Sie sichern die Flank
In Herbststurm und Schnee,
So steht ohne Wank
Die Lindenallee.

Walküren, beflaggt
Mit Biene und Herz,
Im Winterdom nackt
Gesalbte mit Schmerz –
Entschlossenheit blitzt
Vom Scheitel zum Zeh,
Den Himmelssaum ritzt
Die Lindenallee.

Es sagen dem Volk
Die Linden als Wurm
Bei Klarsicht und Wolk
Bei Frühtau und Sturm:
Es gibt kein zurück,
Wer A wagt, muß B!
So fordert das Glück
Die Lindenallee.