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Aus »Waldeinsamkeit«. Gedichte 2008   Vers 29631 bis 29670

UECKERSEE


An der Lanke Warnitz, Quast,
Lädt dich ein das Feldsteinhaus,
Was dem Pfluge Müh und Last,
Drunter Eulen trotzt die Maus,
Hebt sich hier zu Lob und Rast,
Und der Türmer schaut voraus,
Daß du dich gefunden hast
Im Geschweig des stillen Baus.

Linker Zeh zeigt Weh und Blut,
Und du reckst ihn aus dem Staub,
Wo die Hitze dich beschuht,
Liegt manch spitzes Glas im Laub,
Sei ein wenig auf der Hut
Und nicht allen Träumen glaub,
Wo ein Eiland aus der Flut
Ragt mit grün bewachsner Haub.

Einst lag dort mit Turm und Wall
Eine Burg, fanfarenstolz,
Hoher Herren Habichtskrall
Herrschte hier im Glast des Golds,
Aber Brücke, Speicher, Stall
Und was sonst von Buchenholz
Schlang die Lohe scharf und prall,
Die zum Schwimmstein Schlacke schmolz.

Später die Zisterze spannt
Brücken über Sumpf und Grat,
Vor dem Flachs der Nonnenhand
Floh enttäuscht der Wendenschrat,
Das Geläut in diesem Land,
Das schon längst die Zeit vertat,
Bleibt der Melodie verwandt,
Die aus deinem Herzen trat.

Noch einmal zur Insel schau,
Die der Schwimmer nahm als Knab,
Abend wird es, rot und lau,
Und die Zehe schient der Stab,
Alles weißt du noch genau,
Und dem Füllen frommt der Trab,
Aber wessen Haare grau,
Pilgert nicht zum Heilgen Grab.