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Aus »Das Murmeln der Ilm«. Gedichte 2008, Vers 27818 bis 27833

PERLGRAS


Überm Raine auf der Halde
Neigt sich Perlgras still zum Gruß.
Nicht nur tief im deutschen Walde
Flügelt Gott dir Aug und Fuß.

Halbbeschattet, mäßig feuchte
Böden liebend, hell und warm,
Flügel-Blatt mit Purpurleuchte,
Trägts die Traube fest im Arm.

Seine Ährchen, klein und glänzend,
Gleichen umgekehrtem Ei,
Haar auf Spreiten sagt ergänzend,
Daß der Schöpfer gern dabei.

Und der Drache mit der Perle
Wird ins Chaos heimgeschickt,
Wenn im Blattgerott der Erle
Taubeglänzt das Perlgras nickt.