Aus »Marone und Morchel«. Gedichte 2009, Vers 25182 bis 25197
MÄRZSCHNECKLING
Wenn Schnee von Feld und Hügel weicht
So folg dem Eichhorn ins Gerott,
Durch Laub und Nadeln ist nicht leicht
Zu schaun der schieferdachne Gott.
Er wölbt sich wohlig, eingerollt
Ist stets der Rand des trocknen Huts,
Der Stiel weiß nie, was grad gewollt,
Und krümmt und dickt sich wechselmuts.
Lamellen, wächsern und verzweigt,
Umgehn den Druck des Stiels geschickt,
Er zögert lang, daß er sich zeigt,
Zur Unzeit in die Welt geschickt.
Zwar heißts, die Jahreszeit besticht
Die Zunge auch, die wintermürb,
Doch mancher nennts sein Leibgericht,
Beteuernd, daß er dafür stürb.