geb. 1918 in Kesmark (Zips) am Fuß der hohen Tatra,
lebte zuletzt in Wuppertal und verstarb im Frühjahr 2005.
Nach dem
Germanistikstudium in Prag, Heirat (1943), Flucht und Vertreibung war sie
33 Jahre als Gymnasiallehrerin in Meschede und Wuppertal tätig, bevor sie
nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst die vorliegenden Erinnerungen
verfasste. Es ist das erste Werk, das unter ihrem Namen erscheint. Vorher
hat sie ihren Mann, Dr. Heinrich Hahne, Lehrer wie sie, in seiner
umfangreichen publizistischen Arbeit unterstützt und posthum noch vier
Bücher mit Aufsätzen von ihm herausgegeben. Auf zahlreichen Reisen
durch ganz Europa, früh auch schon im ehemaligen Ostblock, hat das Ehepaar
die Eindrücke gesammelt, die dann in vielen Veröffentlichungen ihren
Niederschlag fanden.
Susanne Hahne
Eine karpatendeutsche
Jugend
Erinnerungen an Kesmark und das Leben in der "Zips"
Herausgegeben von Werner Ertel
Mit 40 meist farbigen
Abbildungen
2005, 266 S. Paperback Euro 14,90
ISBN:
3-87336-332-1
Der Hausgeber Dr. Werner Ertl schreibt über die
Absicht der Autorin:
Susanne Hahne hat ihre Jugenderinnerungen vor
mehr als zwanzig Jahren zunächst für ihre beiden Nichten aufgeschrieben,
um ihnen das Leben in der einstigen Heimat der Familie, der Zips, einem
Landstrich in der heutigen Nord - Slowakei, zu schildern. In der Zips
lebten vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs viele Volksgruppen friedlich
zusammen: Deutsche Einwanderer und Ungarn, die wesentliche Beiträge zur
Kolonisierung des im Mittelalter nur schwach besiedelten Landes geleistet
hatten, Slowaken, Goralen, Ruthenen, Juden und Zigeuner. Entsprechend
bunt und vielgestaltig war das Leben in dieser deutschen Sprachinsel bis
zur Vertreibung der Deutschen 1944/45. Nach dem Ende des kalten Krieges
und der Lähmung in der Zeit der kommunistischen Herrschaft regen sich nun
in den Staaten und Ländern des ehemaligen Ostblocks überall neue Kräfte ,
man erinnert sich wieder an die Vergangenheit und knüpft an alte
Traditionen an. Da erscheint es sinnvoll, an einem exemplarischen
Beispiel das einstige Leben in einer von deutscher Kultur geprägten
Landschaft zu beschreiben, die Leistungen früherer Generationen zu
würdigen und beides einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu
machen. Susanne Hahne schildert ihre Jugendeindrücke in liebevoller
Zuwendung an die Welt ihrer Kindheit, aber sie tut dies ohne
Sentimentalität oder Verklärung vergangener Zustände. Am Beispiel
zahlreicher , facettenreich gezeichneter Gestalten lässt sie jene Zeit
lebendig werden, beschreibt die familiären, wirtschaftlichen und sozialen
Strukturen und stellt sie in einen historischen Zusammenhang, der vom
Beginn der deutschen Ostkolonisation vor über 800 Jahren bis zur
Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg reicht. So setzt sie nicht nur
einer untergegangenen Welt ein Denkmal im Sinne historischer
Gerechtigkeit, sondern weckt auch beim Leser das Interesse am heutigen
Leben in der Zips, jener herrlichen Landschaft am Fuße der Hohen
Tatra.
Besprechungsexemplare können beim Verlag angefordert werden.
|