STERL: Du bist die Kraft, daß ich mich selbst beginne,
Dies ist der Sinn von allem Tun und Wagen.
ALIENOR: Wenn man uns hörte, sagte man: Verrückte!
Da ist verbrannt wohl alles, was sie hatten.
Was tun sie? Komplimente, ganz entzückte,
Bemühen sie wie frisch verliebte Gatten.
STERL: Wer niemals liebt, muß alle Liebe schelten,
Doch wer sie kennt, schilt keinen mehr als Toren,
Sie schafft, verschlingt, verwandelt alle Welten,
Und keine Krone reicht an deine Ohren.
Du bist mein Glück, mein Schweigen und mein Reden,
Du spulst den Faden, der mich führt zum Lichte,
Was du betrittst, das ist für mich mein Eden,
Dein Körper die unendliche Geschichte.
Sag, weißt du doch, wie wir uns erstmals trafen,
Ein Sommertag, so weiß wie die Korallen,
Ich seh es noch, es war nicht weit vom Hafen,
Zuerst war ich den Beinen bloß verfallen.
Dein Badeanzug war recht knapp geschnitten,
Mein Aug verwöhnt kam ganz auf seine Kosten,
Und bist mit solcher Anmut hergeschritten,
Daß ich so starr wie ein Paradeposten.
Wir haben später solche Werbungstänze
Verworfen wie die ganze Lebensweise,
Jedoch es kamen Herbste viel und Lenze
Und die Verrücktheit wurde doch nicht leise.
So denk ich oft, daß Gott doch seltne Wege
Beschreitet, um den Heilplan auszuführen,
Ich fand dich in dem sündigen Gehege,
Um dich als meine Heilige zu küren. |
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