SPECHT: Ich bin der Trommler stets im Waldkonzerte,
Ich such in morscher Borke nach Getieren,
Ich bin kein Sittich, der am Morgen plärrte,
Um dunkellands den Atem zu verlieren.
Die Trommel treibt Behäbige zum Zuge,
Sie bleibt euch treu, solange Bäume grünen,
Im Spessart, der sich namt nach meinem Fluge,
Stehn Eichen, daß sich messen dran die Hünen.
Die Sporne sind hier nicht von solcher Höhe,
Daß Stürme nur die Krüppelkiefern dulden,
Doch ist dies ganz gewiß kein Reich der Flöhe,
Noch ein Gefild von Sumpf und seichten Mulden.
Einst kaiserlicher Bannforst, wo Schneewittchen
Die Zwerge traf, die schürften Gold bei Bieber,
Was sie geheimst mir ihren kleinen Schrittchen,
Das scheffelten die Räuber noch viel lieber.
Doch dies geschah erst, als das Reich erkrankte,
Vordem warn Burgen trutzig und gedrungen,
Und wer Ruinen die Erinnrung dankte,
Dem ist ein Blick ins deutsche Herz gelungen.
Nun meint ihr, daß man euch hier vogelstimmig,
Ein liebliches Histörchen will erzählen,
Jedoch der Trommler schlägt die Stämme grimmig,
Und tuts, euch das Gewissen bös zu quälen.
Die Streckelburg, der Berg ist steil geraten,
Der Heimatlaut nennt stecklig solche Stiege,
War Ausgang deutschen Worts und deutscher Taten,
Daß dies zu schaun verhülfe euch zum Siege. |
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