Fünfte Szene
Dido, Jarbas, Joel, Juno.
JOEL: Ich ruf die Frau der Wolken und der Wetter,
Die Nebel türmt und streckt und läßt zerstieben,
Kein Ranken reicht, daß ich ihr Reich erkletter,
Drum sei ihr Kraut am Opfertier zerrieben.
Ob Regen, Sturm, ob Dürre oder Hagel,
Nur die Patera kann ihr Aug entschleiern,
Kein Schiff besteht, verbindet nicht im Nagel
Die Stifterin die Scheite, die wir feiern.
Sie segnet die Gebärenden, das Bluten
Der Scham, das fruchtbar macht den Schoß zu mehren
Das Menschenvolk, die Bösen und die Guten,
Die Frevler, und die Kinder, die sie ehren.
Ich knie und bring, was ihre Huld geliehen,
Und ich erhoff, sie mache sich erkenntlich,
Und auch, die Gabe sei nach Brauch gediehen,
Daß mir ihr Wille werde nun verständlich.
JUNO (tritt nebelumflossen auf):
Die Treue seh ich gern, und deine Taube,
Sie duftet mir und macht mich sehr gewogen,
Die Fragen, die du hast, ich gern erlaube,
Ich bin von weit in deinen Sinn geflogen.
JOEL: Das Volk der Berber und der Tyrer Künste,
Sie wollen sich vereinen hier in Frieden,
Wir hoffen, daß da Ehr die Wolkendünste
Empfinden, wenn wir also tun hernieden. |
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